Spielstein und Torhaus: Einblicke in das römische Militärleben in Haltern | Nachricht @ Archäologie Online

2022-09-17 14:12:08 By : Ms. lily kuang

Archäologen beginnen mit dem nächsten Abschnitt der Ausgrabungen im geplanten Römerpark Aliso

Damit haben sie sich also vor 2000 Jahren in Haltern am See die Zeit vertrieben: Den kleinen Spielstein aus weißem Glas schoben die römischen Legionäre, die im Hauptlager in Haltern am See stationiert waren, über inzwischen längst vergangene Spielbretter aus Holz. Neben solchen feinen Preziosen haben die Archäologen im Vorfeld der Realisierung des Römerparks Aliso in diesem Jahr auch Gebäudespuren entdeckt, die neue Einblicke in die Struktur des römischen Hauptlagers geben.

Es ist schon der zweite Spielstein, der im Zuge der diesjährigen Ausgrabung das Archiv der LWL-Archäologie für Westfalen bereichert. »Die Legionäre spielten damit Spiele, die mit dem heutigen Mühlespiel vergleichbar sind«, weiß Grabungsleiterin Dr. Bettina Tremmel. Aber auch ludus latrunculorum oder das so genannte Soldatenspiel waren als Vorläufer des Damespiels beliebter Zeitvertreib in der Antike.

Dr. Alfred Schreiber und Ute Gröbe sind jedenfalls stolz auf ihren Fund - und auf eine Münze, die Kaiser Augustus im antiken Lugdunum, dem heutigen Lyon, prägen ließ. Beides haben die beiden ehrenamtlichen Grabungshelfer entdeckt. Schon seit dem vergangenen Jahr unterstützen der historisch interessierte Rentner aus Werne und die medizinisch-technische Assistentin aus Dorsten die Archäologen bei ihren Ausgrabungen. Viel Freizeit und Leidenschaft investieren sie auf der Ausgrabung in die weitere Erforschung der Strukturen des römischen Hauptlagers in Haltern.

Die LWL-Archäologen haben im Hauptlager derweil ein Gebäude dokumentiert und erforscht, das sich nahe am Westtor in Form von Pfostenräbchen erkennen ließ. Es hatte eine rechteckigen Grundriss mit T-förmiger Verbreiterung zum Tor hin. Die 16,5 Meter lange Längsseite des Gebäudes steht mit einem Abstand von nur einem Meter sehr dicht und parallel an der Wehrmauer. Es handelt sich um ein so genanntes Torhaus. Es ist das erste seiner Art, das in Haltern nachgewiesen werden konnte. Vergleichbare Torhäuser sind in den Lippelagern Oberaden und Anreppen bekannt.

Fragen wirft ein ungewöhnlicher, fünf mal zehn Meter großer Holzbau außerhalb des Lagers auf. Den Bau haben die Römer mit der Schmalseite über dem Graben errichtet, den sie zuvor auf einer Länge von etwa zehn Metern zufüllten. Die Gebäudepfosten sind mächtiger als die Pfosten der Wehrmauer. Der Bau stammt aus der Zeit des Hauptlagers. Im Inneren befand sich eine, holzverschalte, fundleere Kastengrube, von der aus ein etwa ein Meter breiter Kanal Richtung Lippe führt. Dieser Kanal setzt sich noch 60 Meter lang fort, wie frühere Magnetometermessungen zeigen. Welche Funktion dieses Gebäude einmal hatte, ist noch nicht geklärt. »Wir haben inzwischen auch Bodenproben genommen, um mehr herauszubekommen«, sagt Bettina Tremmel.

Inzwischen ist der Bagger bereits angerückt, hat die alte Ausgrabungsfläche eingeebnet und im unmittelbaren Anschluss südlich davon den nächsten Ausgrabungsabschnitt vorbereitet. Auch Studenten vertiefen hier das praktische Wissen. Die Archäologen erwarten zusätzliche Erkenntnisse über den Verlauf der Holz-Erde-Mauer und der beiden Lagergräben sowie Einblicke in den Lageralltag anhand von verschiedenen Grubenstrukturen und den darin enthaltenen römischen Funden.

Im römischen Gräberfeld von Haltern am See haben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Frühjahr 2019 zwei außergewöhnliche Funde gemacht: den kunstvoll verzierten Dolch eines Legionärs und den zugehörigen Waffengürtel. Diese Entdeckung hat Seltenheitswert: Europaweit gibt es keine weitere derartig gut erhaltene Kombination einer solchen Waffe mit Scheide und dem dazu passenden Gürtel.

Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Dorsten-Hardt (Kreis Recklinghausen) die Reste eines hölzernen Brunnen aus dem Mittelalter entdeckt. Der Brunnen gehört zu einer Siedlung, die aus der Zeit unmittelbar vor der Stadtgründung Dorstens stammt.

Geplant haben mehrere Generationen von Ausgräbern, Museumsleitern und Archäologen die Rekonstruktion der Befestigung eines der größten römischen Militärkomplexe und der geplanten Machtzentrale Roms im rechtsrheinischen Germanien. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat die Realisierung geschafft und eröffnete am Mittwoch in Haltern am See die Römerbaustelle Aliso mit dem Nachbau des Westtores, der vorgelagerten Spitzgräben, der angrenzenden Holz-Erde-Mauer und einer inklusionsgerechten Zugangsrampe.

Schlacken in den Gräben des Römerlagers

Ohne Eisen ging bei den Römern nichts - auch nicht bei der Eroberung der germanischen Gebiete. Das zeigen die Ausgrabungen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die jetzt im Römerpark Aliso abgeschlossen wurden. Hier haben Untersuchungen der Gräben des ehemaligen römischen Hauptlagers im Zuge des Nachbaus des Westtores mit einem Teil der angrenzenden Holz-Erde-Mauer die archäologischen Auswertungen vervollständigt.

Die ersten Bauelemente als weithin sichtbarer Auftakt für den "Römerpark Aliso"werden zur Zeit in Haltern am See hinter dem Römermuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) aufgebaut. Schritt für Schritt wächst jetzt das Westtor des ehemaligen Römerlagers mit angrenzender Holz-Erde-Mauer in die Höhe.

Mit der aktuell begonnenen Grabungskampagne auf dem Gelände des römischen Kastells "Aliso" wollen die Wissenschaftler der LWL-Archäologie für Westfalen das wissenschaftliche Fundament für die Rekonstruktion der Bauten im geplanten Römerpark legen.

Zum Ende der diesjährigen Ausgrabungen in Haltern am See ziehen die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe Bilanz. Sie haben in der von Juli bis November dauernden Grabungskampagne knapp 2.000 Quadratmeter untersucht und dabei die Holz-Erde-Mauer und die beiden Lagergräben weiter freigelegt.

Antiker Fund sorgt bei Ferienaktion im LWL-Römermuseum für Begeisterung

Die so genannten Krähenfüße, von den Römern tribuli genannt, wurden zu Tausenden vor den Lagern ausgelegt. Ein solches Zeugnis römischer Verteidigungskunst ist jetzt bei einer Ferienaktion des Römermuseums des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) zu Tage gekommen.

In Vorbereitung des geplanten "Römerparks Aliso" finden derzeit in Haltern am See neue Ausgrabungen statt. Bis in den Mai hinein nehmen die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Einblick in die Beschaffenheit der Holz-Erde-Mauer des römischen Lagers, um die wissenschaftliche Basis für die geplanten Rekonstruktionen zu fundamentieren.

Für die einen ist es das Kribbeln in der Magengegend, wenn sie die Geschichte spüren. Für die anderen gibt es keine bessere Entspannung, als mit dem Kratzer in der Hand einem winzigen Stück Keramik in der Erde näher zu kommen. Mancher erfüllt sich als ehrenamtlicher Grabungshelfer auch schlicht einen lang gehegten Traum.

Dass die Römer in Haltern am See von einem mindestens 6 m hohen Turm aus einen sehr guten Blick über das Lippetal hatten, ist gewiss. Dass sie von hier aus auch Germanen anrücken sehen konnten, ebenso. Die Archäologen der LWL-Archäologie für Westfalen haben jetzt die Fundamente eines solchen Turms auf dem zukünftigen Gebiet des Römerparks ausgegraben. Dadurch können sie nun das Wissen über die Verteidigungsgräben und die Holz-Erde-Mauer des Römerlagers um viele Details ergänzen.

Mit dem ersten Spatenstich haben die Arbeiten für den neuen 4,8 Hektar großen »Römerpark Aliso« in Haltern am See begonnen, im Zuge dessen unter anderem die Rekonstruktionen römischer Militärbauten wie eines Tores und einer Wehrmauer geplant sind.

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